Southwestern Iran
Khuzestan ist eine der 30 Provinzen des Irans. Sie liegt am
nordöstlichen Ufer des persischen Golfs und hat die Hauptstadt Ahvaz.
Schiitische Araber stellen nahezu die Bevölkerungsmehrheit
in Süden der Provinz dar und ebenfalls schiitische Perser und persische Ethnien
wie Bakhtiaris und Luren (Persische Dialekte) im Norden und Osten. Im Norden der
Provinz leben ebenfalls noch einige nördliche Kurden, welche nach dem
Iran-Irak-Krieg von der Regierung dort angesiedelt wurden.
Zu Zeiten der Elamiter, Babylonier und Meder war Khuzestan
durch hochentwickelte Bewässerungsanlagen erschlossen und galt bis zur
Arabisierung im 7. Jahrhundert als Kornkammer Mesopotamiens und Persiens. Im
südiranischen Tiefland zwischen dem Zagros-Gebierge und dem Persischen Golf
überwiegen heute wüstenähnliche Steppe und an den Flussläufen karun, Karkheh und
Shatt-ol Arab größere Sumpfgebiete. Wegen ergiebiger Erdöl- und Erdgas-Vorkommen
ist Khuzestan Mitte des 20. Jahrhunderts wieder zu einer weltwirtschaftlich und
geopolitisch bedeutenden Region geworden. Von 1980 bis 1988 war das iranische
Khuzestan Ziel eines irakischen Eroberungskrieges. Die Provinz leidet immer noch
unter der Verwüstung der irakisch-arabischen Armeen (Erster Golfkrieg).
In der Provinz Khuzestan befinden sich auch noch die größten
Wasserkraftwerke und Staudämme Irans auf dem Fluss Karun in der Nähe der Stadt
Masjid Soleiman.
Choga Zanbil
Choga Zanbil,(zu Deutsch „Korbhügel) ist eine
mittel-elamitische Residenzstadt, die von König Untash Napirisha(1275 - 1240 v.
Chr.), dem Sohn von Humban-Numena gegründet worden war. Die Stadt liegt ca. 40
km südöstlich von Susa(Schusch) in der Provinz Khuzestan des heutigen Iran. Wie
andere orientalische Herrscher der etwa gleichen Zeit verließ auch
Untasch-Napirischa die alte Hauptstadt seines Landes, um eine neue Stadt zu
gründen. Die Stadt ist vielleicht nach dem Vorbild von Dur-Kurigalzu angelegt.
Im 7. Jh.v.Chr.wurde Dur-Untasch durch die Truppen des assyrischen Königs
Assurbanipal erobert. Die Stadt war aber etwa bis Ende der elamischen Epoche im
6. Jh. v.Chr. besiedelt.
Tempel
In der Mitte befindet sich ein ummauerter Tempelbezirk,
dessen Kernstück eine heute noch 25 m hohe Ziggurat ist. Sie hat eine
Seitenlänge von 105 m und ist die bisher älteste in Elam gefundene Ziggurat. Sie
bestand aus einem Hochtempel auf vier Terrassen und war Napirisha und
Inshushinak geweiht. Die Ziggurat wurde über einem Flachtempel des Inshushinak
errichtet, der mit Lehmziegeln zugesetzt wurde. Der Zugang erfolgte nicht über
Außentreppen, wie in Mesopotamien, sondern über Treppen im Innern. Der Tempel
war vermutlich mit glasierten Ziegeln verkleidet, die oberen Stockwerke mit
glasierten Knaufziegeln (Tonnägeln) verziert. An den Tempelportalen wurden
halb-lebensgroße Tonfiguren von Stieren und Greifen gefunden. Auf dem Rücken der
Stierfigur befindet sich eine Weiheinschrift an Inshushinak. Im Umkreis der
Zikkurat befanden sich Podeste und kleinere ebenerdige Tempel, die Votivgaben
enthielten. Auf sie führte eine Prozessionsstraße zu, die mit
Backsteinfragmenten gepflastert war.
In der Nähe der Zikkurat lagen drei weitere Tempel, von
denen einer der Göttin Kiririsha geweiht war. Andere Tempelanlagen befanden sich
im Temenos-Bereich. Außerhalb vom Temenos war nur ein Tempel südlich der Paläste
errichtet. Er war dem Gott Nusku geweiht. Ghirshman sieht in ihm einen Vorläufer
derpersischen Feuertempel, da der zentrale Raum nicht überdacht gewesen sei.
Paläste
Im Nordosten der Stadt befanden sich vier Paläste, die um
zentrale Höfe gegliedert waren und vermutlich kassitischen Vorbildern folgen.
Die Fassaden waren mit farbigen Reliefziegeln verziert. Elfenbeineinlagen
gehörten wohl zu kostbaren Möbeln.
Im südlichsten Palast fanden sich fünf unterirdische Grüfte.
Nur wenige Überreste von Bestattungen wurden festgestellt.
Forschungsgeschichte
Tschoga Zanbil wurde um 1935 vom Flugzeug aus von Geologen
entdeckt, die in der Gegend nach Öl suchten. Ausgrabungen durch französische
Teams unter Roman Ghirshman fanden hauptsächlich 1936, 1939 und 1951 bis 1962
statt. Von 1999 bis 2005 wurden weitere archäologische Untersuchungen unter der
Leitung von B. Mofidi Nasrabadi im Rahmen eines UNESCO-Projekts in Tschoga
Zanbil durchgeführt.
Ahvaz
Die persische Stadt Ahvaz liegt am Ufer des Flusses Karun
mitten in der iranischen Provinz Khuzestan. Der neuere Teil von Ahvaz mit
Industriegebieten liegt rechts des Karun, die älteren Teile am linken Ufer. Mit
1.632.082 Einwohnern ist Ahvaz die größte Stadt der Provinz Khuzestan.
Eine große Minderheit mit ca. 30 % der Einwohner sind Iraner
arabischer Abstammung. Die Umgangssprache ist meist persisch, aber öfters auch
arabisch, jedoch trifft man hier und dort noch auf Luren oder Shushtari.