Kashan
Kashan
ist eine Stadt in der Provinz Isfahan im zentralen Hochland von Iran (etwa
200 km südlich vonTehran) mit einer bedeutenden Textilindustrie. Der Name leitet
sich von kashi ab, die „Fliese“. Im Mittelalter hatte Kashan eine
bedeutende Keramikindustrie.
Kashan heute
Die
Kernstadt hat etwa 272.000 Einwohner (Stand 2005), zusammen mit den Vororten
etwa 400.000. Sie liegt am Nordrand des Kuhrud-Gebirges am Rande der
zentraliranischen Wüste. Sie ist umgeben von der ersten großen Oase entlang der
Straße von Qom nach Kerman.
Kashan-Teppich
Nach
ihr wurden die Kashan-Teppiche (eine klassische Art von Perserteppichen)
benannt, die im 16. Jahrhundert unter den Safawiden weithin berühmt waren und
vermutlich auf die Seldjukhen und deren Invasion im 11.Jahrhundert zurückgehen.
Heute ist Kashan ein bedeutendes Zentrum der iranischen Textilindustrie, die
meisten der mechanischen Teppichwebstühle stehen in Kashan.
Geschichte
Das
zentrale persische Hochland gehört zu den ältesten Wiegen der Hochkulturen. Ein
Alter der Siedlungen in der Oase von Kashan lässt sich nicht angeben. Bei noch
andauernden Ausgrabungen im Tappe Sialk im Weichbild von Kashan fanden sich
Häuser aus dem 6. Jahrtausend v. Chr., mit die ältesten Zeugnisse von
Metallgewinnung aus dem 4. Jahrtausend, protoelamitische Schrifttafeln,
Rollsiegel, Keramiken aus dem 3. Jahrtausend und eine von vier elamitischen
Ziggurats.
Im
11. Jahrhundert ließ der Seldjukhe Sultan Malik Shah 1 im Zentrum von Kashan
eine Festung erbauen, deren Mauern (Ghal'eh Jalali) noch heute stehen.
Sehenswürdigkeiten
Im
Jahre 1778 wurde die Stadt durch ein Erdbeben völlig zerstört. Es kostete auch
8000 Menschen das Leben. Doch die Stadt wurde wieder aufgebaut und die
großzügigen Neubauten des 18. und 19. Jahrhunderts aus der Zeit der
Qadjaren-Dynastie stellen heute eine Touristenattraktion dar.
Khaneh Tabatabai & Borudjerdi
Als
Beispiele seien zwei Anwesen aufgeführt, die von dem Architekten Ustad Ali
Maryam um 1850 errichtet wurden. Das Khaneh Tabatabaei („Haus der
Tabatabaeis“) wurde für die einflussreiche Familie Tabatabaei um 1840 gebaut.
Das Khaneh Borudjerdi ließ der reiche Kaufmann Hajii Mehdi Borudjerdi als
Hochzeitsgeschenk für seine Braut errichten, die aus der Familie Tabatabaei
stammte.
Baghe
Fin (Fin-Garten)
Ein
Anziehungspunkt stellt einer der ältesten und berühmtesten,persischen Gärten,
der Bagh-e-Fin (Fin-Garten), dar, der vermutlich schon seit 7000 Jahren
existiert. Er wird von ergiebigen Wasserquellen aus den nahen Bergen gespeist,
den Cheshmeh-ye-Soleiman, den Quellen Salomons. In der heutigen
Form wurde er entworfen für Schah Abbas den Großen. Die Safawiden-Dynastie
verwandte ihn als Erholungspark. Die Gebäude wurden von den Qadjaren-Herrschern
umgebaut, doch entspricht die Anordnung der Obstgärten und Marmorbecken
weitgehend dem Original.